Mädchen und Kuh verstehen sich gut

Die 3R: Reduce, Refine, Replace

Wie Sie sich mit einer tierfreundlichen und pflanzliche Ernährung ganz einfach für mehr Tierschutz einsetzen

3.6.2022

Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.

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Das Elend in der industriellen Tierhaltung, Umweltverschmutzung, Klimawandel: Viele Menschen wollen etwas gegen diese Missstände tun – sie wissen aber nicht, wie. Dabei ist das gar nicht so schwierig: Mit Ihrem Einkaufszettel können Sie sich für Tiere, Menschen und den Planeten stark machen – indem Sie so oft wie möglich auf eine pflanzliche Ernährung setzen und bei Fleisch, Milch, Käse und Eiern auf eine tierfreundliche Erzeugung achten. Keine Sorge: Es ist viel einfacher, als Sie vielleicht denken – wenn Sie das Prinzip der «3Rs» anwenden!

Warum pflanzliche Ernährung?
In der Schweiz wurden letztes Jahr fast 80 Millionen Tiere geschlachtet. Unsere Essgewohnheiten entscheiden darüber, wie diese Tiere leben. Die meisten von ihnen werden ökonomisch möglichst effizient gehalten. Das hat negative Folgen fürs Tierwohl: Rinder, Schweine oder Hühner leben auf engem Raum, meist ohne Auslauf. Sie dürfen ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben und selbst ihre grundlegenden Bedürfnisse werden nicht befriedigt.

Immer wieder berichten Medien über Tierschutzprobleme,  welche die Haltung, Zucht, Transport und Schlachtung betreffen. Die gute Nachricht: Durch unsere eigene Ernährung können wir ein Zeichen setzen und den Tieren zu besseren Lebensumständen verhelfen. 

Tierfreundliche Ernährung leicht gemacht
Wenn Sie Schritt für Schritt nach dem Prinzip der «3Rs» vorgehen, werden Sie sehen: Eine tierfreundliche Ernährung ist weder teuer noch schwierig. Und pflanzliche Rezepte können unerhört lecker sein!

Tipp: Probieren Sie doch einmal diesen leckeren veganen Apfelkuchen! Für kulinarische Urlaubsgefühle empfehlen wir das Curry mit Gemüse und Kokos-Reis – weitere Ideen für eine unvergessliche Party finden Sie hier!

Die 3Rs: Reduce, Refine, Replace

Ihr Menüplan hat unmittelbare Auswirkungen auf das Leben von Nutztieren. Sie müssen nicht sofort und ausschliesslich pflanzlich essen, um sich für mehr Lebensqualität für die Tiere einzusetzen. Im Rahmen einer tierfreundlichen Ernährung empfiehlt VIER PFOTEN das Prinzip der «3Rs». Die Abkürzung steht für

  • Reduce (tierische Produkte reduzieren)
  • Refine (tierfreundlich hergestellte Produkte auswählen)
  • Replace (tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzen)

Im Folgenden erfahren Sie, wie das 3R-Prinzip funktioniert. So können Sie mit Ihrer Ernährung schnell und einfach einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz, Umweltschutz und Klimaschutz leisten. Und mit gutem Gewissen schmeckt es direkt noch einmal so lecker.

Reduce: Reduzieren Sie tierische Produkte. Auch in Fertigprodukten sind oft tierische Inhaltsstoffe enthalten.

Refine: Wenn Sie Tierprodukte kaufen, achten Sie auf tierfreundliche Landwirtschaft
(z.B. Produkte aus Freilandhaltung oder Produkte mit einem Tierschutz-Label).

Replace: Ersetzen Sie tierische Lebensmittel durch leckere pflanzliche Alternativen. Heute gibt es eine grosse Auswahl an Produkten, beispielsweise schmackhafte Burger aus Soja, Seitan oder Lupinen sowie Pflanzenmilch aus Hafer, Mandel oder Haselnuss.

Die «3Rs» sind ein praktischer Leitfaden für Ihren Alltag. Indem Sie sich bei jedem Kauf von Lebensmitteln die «3Rs» ins Gedächtnis rufen, können Sie sich für das Wohl von Huhn, Schwein, Kuh und Co. einsetzen – ganz einfach und sehr wirkungsvoll! Im Folgenden zeigen wir genauer, wie die «3Rs» beim täglichen Einkaufen und Kochen funktionieren können.

Reduce: So reduzieren Sie tierische Produkte ganz einfach

Beginnen wir mit dem ersten der «3Rs»: Reduce, auf Deutsch also «Reduzieren». Verringern Sie einfach die Menge an Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten in Ihrem Menüplan. Dafür gibt es zwei Optionen: 

  1. Planen Sie häufiger vegetarisches oder veganes Essen ein.
  2. Reduzieren Sie die Menge an Fleisch und tierischen Produkten pro Mahlzeit.

Die beiden Varianten schliessen sich natürlich nicht aus und sind gemeinsam angewandt am effektivsten für den Tierschutz. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele zur Inspiration.

So funktioniert's im Alltag

  • Wenn Sie gewöhnlich einmal pro Woche Spaghetti Bolognese essen, versuchen Sie dieses Gericht nur noch jede zweite Woche zu kochen.
  • So freuen Sie sich ganz besonders auf Ihr Lieblingsgericht – und haben die Häufigkeit Ihres Fleischkonsums erheblich reduziert.
  • Falls Ihr Rezept 500 Gramm Pouletfleisch vorsieht, überlegen Sie, ob Sie stattdessen das Gericht mit der halben Menge Fleisch (also 250 Gramm) zubereiten können. Fügen Sie dem Geschnetzelten statt dessen frische Pilze, Paprika oder Pepperoni-Würfeli hinzu. Somit haben Sie die Fleischmenge erfolgreich verringert!

Refine: Schauen Sie bei tierischen Produkten genau hin!

Kommen wir zum zweiten der «3Rs»: Refine, auf Deutsch also «Verbessern». Wenn Sie Fleisch, Milch, Käse oder Eier kaufen, wählen Sie die tierfreundlichste Variante: Produkte aus Biohaltung sowie Produkte mit einem Freiland- oder Tierschutzlabel. 

Informieren Sie sich über die Bedeutung von Labels (zum Beispiel auf der Website von Label-Info Schweiz) und über die darin berücksichtigten Tierwohlkriterien. Achtung: Besondere Vorsicht ist bei Fertigprodukten und Convenience Food (zum Beispiel Saucen aller Art, Dessertcrèmes, Guetslis, Teigwaren und auch bei Gemüsemischungen aus dem Gefrierfach) geboten. Hier werden nämlich besonders oft billige tierische Zutaten verwendet, wie etwa Eier aus aus Tierschutzsicht unzureichenden Legehennen-Haltungsformen, wie Käfighaltung oder Bodenhaltung. 

Mit dem Grundsatz «Refine» möchten wir Ihnen aber auch ans Herz legen, dass Sie nicht zum billigsten Fleisch, Käse oder Ei greifen sollten. Denn Dumpingpreise gehen immer auf Kosten des Tierwohls. Indem Sie neben «Refine» den Grundsatz «Reduce» beachten, werden Sie keine Mehrkosten haben. Kaufen Sie einfach weniger tierische Produkte, diese dann aber aus tierfreundlicher Haltung. Sie profitieren von der meist höheren Qualität der Produkte, unterstützen das Tierwohl – und müssen auch Ihr Budget nicht strapazieren.

So funktioniert's im Alltag:

  • Überlegen Sie, woher die Milch für Ihren Mozzarella kommt. Greifen Sie im Lebensmittelgeschäft nicht zum billigsten Mozarella, sondern zu dem Mozzarella aus Bio-Produktion.
  • Damit haben Sie durch Ihre tierfreundliche Produktwahl einen wichtigen Beitrag zum Tierwohl geleistet, ohne auf Ihren Tomaten-Mozzarella-Salat verzichten zu müssen.
  • Kaufen Sie Schinken aus möglichst tierfreundlicher Haltung, also ein Bio-Produkt oder Schinken mit einem anderen Freiland- oder Tierschutzlabel. Verwenden Sie keinen Billig-Schinken aus der industriellen Tierhaltung. Für den Teig wählen Sie Eier aus Freiland- oder Biohaltung statt Eier aus Bodenhaltung oder gar Käfighaltung.
  • Auf diese Weise können Sie leckere Schickengipfeli backen und sich gleichzeitig für eine bessere Lebensqualität von Nutztieren einsetzen.

Replace: Geniessen Sie pflanzliche Alternativen!

Das dritte «R» steht für Replace, auf Deutsch also «Ersetzen». Es ist in den letzten Jahren immer einfacher geworden, Fleisch, Eier oder Milchprodukte durch «gluschtige» und gesunde Alternativen zu ersetzen. Das Angebot vergrössert sich rasant – sicher ist auch etwas für Sie dabei. 

Entdecken Sie die Lust am Ausprobieren und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn ein Produkt einmal nicht Ihrem Geschmack entspricht. So mögen beispielsweise einige Menschen keine Sojamilch, dafür schmeckt Ihnen Hafermilch oder Haselnussmilch sehr gut. Auch Tofu ist nicht jedermanns Sache. Vielleicht finden Sie dafür ja ein saftiges Lupinen-Steak oder knusprig gebratenen Seitan richtig lecker?

So funktioniert's im Alltag

  • Es gibt im Detailhandel meist ein Regal mit verschiedensten vegetarischen und veganen Fleisch-Ersatzprodukten. Greifen Sie zu und probieren Sie verschiedene Produkte!
  • So geniessen Sie Ihre Hackbällchen oder Chicken Nuggets, ohne dafür Fleisch kaufen zu müssen. Übrigens: Vegane Hackbällchen und Nuggets können Sie auch wunderbar selbst herstellen – im Internet finden Sie viele Rezepte dazu!
  • Kaufen Sie einfach pflanzliche Würstli statt die «traditionellen» Wienerli aus Fleisch. In den allermeisten Filialen der grossen Lebensmittelgeschäfte sind Vegi-Würstli immer erhältlich.
  • Somit haben Sie eine Mahlzeit, die traditionell Fleisch erhält, ohne Probleme und Geschmackseinbussen komplett tierleidfrei gemacht! Aber Vorsicht: Achten Sie auch bei Vegi-Ersatzprodukten darauf, dass keine der Zutaten aus tierquälerischen Bedingungen stammen. So enthalten Vegi-Produkte beispielsweise oft Hühnereier.
  • Bei vielen Kuchen-Rezepten wird Ei als Bindemittel verwendet. Man kann bei vielen Rezepten stattdessen aber auch eine halbe, reife Banane als Bindemittel einsetzen. Zudem finden Sie auch im Handel Ei-freie Bindemittel zum Backen.
  • Anstelle von Kuhmilch können Sie häufig Sojamilch oder eine andere Pflanzenmilch verwenden. Somit können Sie beim Backen komplett auf tierische Zutaten verzichten.

Fazit: Tierfreundliche Ernährung muss nicht schwierig sein

Versuchen Sie jeweils beim Einkauf, aber auch wenn Sie auswärts essen, die «3Rs» so oft wie möglich zu beachten. Sie werden sehen, es ist ganz einfach – und eine höchst effiziente Weise, seine Ernährung schrittweise tierfreundlicher zu gestalten.

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