Kaninchen

Das Kaninchen als Haustier

VIER PFOTEN zeigt auf, was es für eine artgemässe Haltung braucht

15.5.2024

Zürich, 15. Mai 2024 – Kaninchen sind beliebte Haustiere. Aber entgegen der weit verbreiteten Annahme, sie seien in der Haltung anspruchslos und pflegeleicht, erfordert die Haltung viel Zeit und umfangreiches Wissen, um ihren Bedürfnissen auch nur annähernd gerecht zu werden. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN betont, dass die Tiere zusammen mit mindestens einem Artgenossen gehalten werden müssen. Zudem haben sie idealerweise ein Freigehege, das ihrem natürlichen Lebensraum so nahe wie möglich kommt.

«Kaninchen sind sehr soziale Tiere und leben am liebsten in Gruppen und mindestens zu zweit. Eine Einzelhaltung ist gesetzeswidrig. Kaninchen sind keine Schmusetiere.» 

Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin Haustiere bei VIER PFOTEN Schweiz

Gehege ist nicht gleich Gehege
Die Käfighaltung ist absolut ungeeignet. Kaninchen benötigen ein grosszügiges, naturnahes Gehege, idealerweise im Freien. Die Mindestgrösse für zwei Kaninchen sollte zehn Quadratmeter betragen, damit sie ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie rennen, springen oder sich aufrichten, ausleben können. Es ist sehr wichtig, dass sie genügend Platz zum Rückzug und Graben haben, daher müsste der Zaun des Geheges mindestens 50 Zentimeter tief in die Erde eingelassen und mindestens 150 Zentimeter hoch sein.

Des Weiteren muss das Gehege gut isoliert sein und ausreichenden Schutz vor den Elementen bieten. Der ideale Lebensraum für Kaninchen ist ruhig, hell und frei von Zugluft oder übermässiger Hitze. Deshalb ist auch die Haltung auf dem Balkon aufgrund der Gefahr eines Wärmestaus nicht ratsam.

Heu und Gras allein reichen nicht
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um Kaninchen gesund, fit und zufrieden zu halten, wie bei allen Tieren. Sie benötigen eine Nahrung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, ihr Verdauungssystem unterstützt und einen gesunden Abrieb der Zähne gewährleistet. Zu einer idealen Kaninchenernährung gehören Gras oder Heu, Grünfutter, Gemüse, Früchte und Zweige. Gras oder Heu sollten ständig verfügbar sein und den Grossteil der Ernährung ausmachen. Grünfutter kommt der natürlichen Ernährung am nächsten und umfasst beispielsweise Löwenzahn, Basilikum oder Pfefferminze. Obst sollte nur in geringen Mengen angeboten werden. Körnermischungen oder Trockenfutter, die Getreide enthalten, sind für Kaninchen ungeeignet, da ihr Verdauungssystem nicht für diese Art von Nährstoffen ausgelegt ist.

«Die Lebenserwartung von Kaninchen beträgt sieben bis zehn Jahre, was eine langfristige Verantwortung bedeutet. Bevor man sich dazu entscheidet, Kaninchen anzuschaffen, sollte man unbedingt die erwähnten Aspekte berücksichtigen.»

Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin Haustiere bei VIER PFOTEN Schweiz

Mehr Informationen, wie ein Kaninchengehege gestaltet werden sollte, sind hier zu finden. 

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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