Jambolina im Zirkus

Manege frei – aber ohne Wildtiere

VIER PFOTEN, ProTier und Tier im Recht fordern ein Verbot von Wildtieren in Schweizer Zirkussen

17.4.2021

Zürich, 17. April 2021 – Obwohl die Schweiz in Tierschutzbelangen als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt gilt, hinken die Eidgenossen beim Wildtierverbot in Zirkussen weit hinter anderen Nationen hinterher. Anlässlich des heutigen Welt-Zirkus-Tages verlangen die drei Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN, ProTier und Tier im Recht endlich ein Verbot von Wildtieren im Zirkus – auch in der Schweiz. Mit ihrer ausdrucksstarken Kampagne «Keine Wildtiere im Zirkus» verleihen sie der Forderung weiterhin Nachdruck. Denn die Lebensbedingungen des Zirkusalltags sind für Wildtiere völlig ungeeignet. Ein artgemässes Leben in Würde ist für die Tiere auf Tournee nicht möglich, vielmehr leiden sie unter permanentem Stress. 

Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.

Unwürdiges Zirkusleben für Wildtiere
Für viele Menschen dürfte es klare Tierquälerei sein, wenn eine Braunbärin in einem Ballettröckchen auf einem Seil balancieren und unnatürliche Kunststücke zeigen muss, wie es bei der ehemaligen Zirkusbärin Jambolina aus der Ukraine der Fall war. Jahrelang war sie auf Zirkustournee, bis sie schlussendlich von VIER PFOTEN gerettet werden konnte. Sie lebt nun ein bärengerechtes Leben im Arosa Bärenland, dem Bündner Bärenschutzzentrum. Aufgrund der lebenslangen Gefangenschaft von Jambolina hatte sie nie die Gelegenheit, sich wie ein Wildtier zu verhalten. 

«Ihre Geschichte ist nur eine von unzähligen Tierschicksalen weltweit. Um Wildtiere auch künftig vor einem Schicksal wie dem von Jambolina zu bewahren, kämpfen Tierschutzorganisationen weltweit schon seit längerem für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen, auch in der Schweiz.»

Dominik del Castillo, Campaigner von VIER PFOTEN Schweiz.

Das Tourneeleben bedeutet Tierstress pur
In Europa reisen mehr als 1’000 Zirkusse, viele davon noch immer mit Wildtieren. Diese leiden unter der völlig unzureichenden Unterbringung und Versorgung sowie unter den ständigen Transporten.

«Ein fahrender Zirkus kann auf die Bedürfnisse von Tieren, besonders aber von Wildtieren, schlicht keine Rücksicht nehmen: enge Käfige, wiederholte Standortwechsel und der damit verbundene Auf- und Abbau bedeuten für die Tiere Stress und andauernden Bewegungsmangel.» 

Biologin Gabriela Gschwend, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung für das Tier im Recht.

Sie verbringen viel Zeit in beengten Transportwagen, inmitten lärmiger Umgebung - Rückzugs- und Beschäftigungsmöglichkeiten fehlen. Zum Ausleben natürlicher Bedürfnisse wie Klettern, Graben oder Schwimmen ist kein Platz. «Dressurmethoden verletzen die Würde der Tiere ebenso wie die unnatürlichen und oft erniedrigenden Kunststücke, die die Tiere vorführen müssen.», ergänzt Patrick Schneider, Geschäftsführer von ProTier.

Vorstösse sind im Gange
Umso erfreulicher sind die aktuellen politischen Vorstösse zu werten. In der Stadt Zürich sind bald keine Wildtiere in Zirkusmanegen mehr zu sehen. Zumindest, wenn es nach dem Gemeinderat geht, der sich vor knapp drei Monaten auf diesen Entscheid einigte. Es ist zu hoffen, dass sich auch der Stadtrat in seiner Stellungnahme positiv dazu äussern und das Parlament das Wildtierverbot im Anschluss endgültig beschliessen wird. Auch ausserhalb der Schweizer Grenzen haben sich aktuell mehrere Tierschutzorganisationen unter dem Dach der Eurogroup for Animals zusammengeschlossen, um ein europaweites Verbot von Wildtieren im Zirkus zu erwirken. VIER PFOTEN ist als global agierende Organisation ebenfalls als Mitglied dabei und wirkt an vorderster Front mit (https://www.change.org/p/european-union-ban-wild-animals-in-circuses?lang=de-DE).

Forderung nach Wildtierverbot für Schweizer Zirkusse
Zahlreiche Länder – 31 davon in Europa – kennen bereits Verbote oder weitgehende Beschränkungen für Wildtiere im Zirkus. Ohne gesetzliche Regelung bleibt es den Zirkusunternehmen überlassen, ob wieder Wildtiere in Manegen Schweizer Zirkusse auftreten müssen. VIER PFOTEN, ProTier und Tier im Recht wollen das Schicksal der Wildtiere nicht in den Händen der Zirkusse wissen. Anlässlich des heutigen Welt-Zirkus-Tages machen die drei Tierschutzorganisationen deshalb auf ihre Kampagne «Keine Wildtiere im Zirkus» aufmerksam, um über das Leid der Wildtiere im Zirkus aufklären. Ziel ist es, gemeinsam mit der Bevölkerung das längst überfällige Verbot von Wildtieren im Zirkus im Schweizer Gesetz zu verankern. 

Weiterführende Links:

https://www.keine-wildtiere-im-zirkus.ch/
https://www.vier-pfoten.ch/kampagnen-themen/themen/zirkus
https://www.tierimrecht.org/de/ueber-uns/kampagnen/keine-wildtiere-im-zirkus/
https://www.protier.ch/kampagnen-und-projekte/keine-wildtiere-im-zirkus

Pressekontakte 

ProTier –Stiftung für Tierschutz und Ethik
Patrick Schneider
Email patrick.schneider@protier.ch
Tel. 044 201 25 03
www.protier.ch

Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
MSc Gabriela Gschwend
Email info@tierimrecht.org
Tel. 043 443 06 43
www.tierimrecht.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Chantal Häberling
Email chantal.haeberling@vier-pfoten.org
Tel. 043 311 80 90
www.vier-pfoten.ch

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

VIER PFOTEN auf Social Media

Bleiben Sie auf unseren Social Media Kanälen über Tierschutzthemen und VIER PFOTEN Aktivitäten auf dem Laufenden:

oder abonnieren Sie unseren Newsletter

Lesen Sie ausserdem in unserem Newsboard, welche Medien über Projekte von VIER PFOTEN berichten.

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

Jetzt Teilen!

Suche