Löwe in Gefangenschaft in einem ehemaligen Zoo

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Notfalleinsatz in Argentinien 

Wendepunkt für Tiere eines stillgelegten Zoos – und eine unserer umfangreichsten Missionen bislang

Im August 2025 nahmen wir eine Einladung der argentinischen Regierung und der Geschäftsführung des stillgelegten Zoos Luján in der Provinz Buenos Aires an: Wir sollten die dort lebenden Tiere begutachten. Das war der erste Schritt zu einem wichtigen Memorandum of Understanding mit der Regierung mit dem Ziel, bessere Tierschutzstandards für Grosskatzen zu schaffen, die solche Notfälle künftig verhindern. 

Der Zoo war aufgrund von Tierschutz-Bedenken geschlossen worden. Unsere Begutachtung zeigte auch entsprechende Risiken für die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohl von über 60 Grosskatzen und zwei Bären, die dort noch leben. Daher haben wir mit 1. September 2025 beschlossen, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen. Das beinhaltet die Haltung, die tierärztliche Versorgung, die Übernahme der laufenden Kosten sowie das Finden einer langfristigen Lösung für die Tiere. Damit haben wir eine unserer bislang grössten und umfangreichsten Notfalleinsätze in die Wege geleitet. Die Situation der Tiere ist herzzerreissend: Seit Jahren fehlt es ihnen an adäquater Versorgung, Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten. Wir stellten zunächst sicher, dass ihre Grundbedürfnisse befriedigt wurden, dass sie gefüttert sind und ihre Sicherheit garantiert ist. Parallel dazu arbeiteten wir an einer langfristigen Lösung. Und das ist erst der Beginn... 

Im Oktober 2025 hat sich ein grösseres Expertenteam den Tieren gewidmet. Wir haben umfangreiche Gesundheitschecks an allen 64 Tieren vorgenommen und die dringend benötigte medizinische Versorgung bereitgestellt. Unser Ziel ist es, artgemässe Lösungen zu finden und zu garantieren, dass jedes Tier eine bessere Zukunft vor sich hat. Ihre Unterstützung wird uns helfen, ihnen die zweite Chance zu geben, die sie verdienen.    

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November 2025
Tierärztliche Untersuchungen im ehemaligen Zoo

Erster Teil der Mission abgeschlossen

Seit dem 14. November 2025 ist die grossangelegte tierärztliche Untersuchung im ehemaligen Zoo Luján in Argentinien abgeschlossen. All dies war nur dank herausragender Teamarbeit sowie der unschätzbaren Unterstützung und Zusammenarbeit der Polizei, des Ministeriums und des engagierten Personals vor Ort möglich. Wir sind unglaublich stolz auf diese Leistung – aber vor allem dankbar, dass wir so vielen Tieren helfen und ihre Schmerzen lindern konnten!
In weniger als einem Monat wurden 32 Löwen, 30 Tiger und zwei Bären von den Tierärzten und Wildtierexperten von VIER PFOTEN gründlich untersucht. Obwohl die erste Untersuchungsphase abgeschlossen ist, werden wir weiterhin wichtige Geschichten vom ehemaligen Vor-Ort-Team teilen. Dies war nur der erste Schritt dieser umfassenden Notfallmission, und nun konzentrieren wir uns auf die Umsiedlung der Bären sowie auf langfristige Lösungen für die Grosskatzen.

Tierärztliche Untersuchung eines Löwen

Eine monumentale Aufgabe – möglich gemacht durch unsere Unterstützer

Dank der Kastration aller männlichen Grosskatzen und der Neuordnung einiger Tiere erwarten wir künftig deutlich weniger Spannungen und Konflikte. Eine weitere wichtige Erkenntnis aus den Untersuchungen war, dass viele Tiere unter Nieren- und Leberproblemen leiden – typische Erkrankungen bei Grosskatzen in Gefangenschaft ohne artgemässe Pflege. Viele hatten zudem gebrochene Zähne mit offenen Wurzelkanälen, verursacht durch das Beissen an den Gitterstäben ihrer Gehege, was unzählige Stunden für notwendige Zahnbehandlungen bedeutete. Leider wurden vielen Löwen und Tigern in jungen Jahren die Krallen entfernt. Dies war früher eine gängige Praxis in Einrichtungen, die Grosskatzen für die Unterhaltung von Menschen nutzten, und kann langfristig zu Gesundheitsproblemen wie Arthritis, Lahmheit und Deformationen der Pfoten führen. Mit insgesamt 64 tierärztlichen Untersuchungen ist eine monumentale Aufgabe abgeschlossen – doch all das wäre ohne unsere grossartige Community nicht möglich gewesen! Bleiben Sie in den kommenden Monaten dran, um die nächsten Entwicklungen im Leben der Tiere zu verfolgen.

Löwin in einem Gehege

Löwin Lucy

Geboren im Jahr 2019, ist Lucy mit gerade einmal sechs Jahren eines der jüngeren Tiere – geboren nur ein Jahr bevor der Zoo geschlossen wurde. Kürzlich erhielt Lucy eine vollständige Gesundheitsuntersuchung durch unsere erfahrenen Tierärzten. Dabei wurden Zysten an ihren Eierstöcken festgestellt, die langfristig überwacht und regelmässig kontrolliert werden müssen, aber glücklicherweise keine sofortige Behandlung erfordern. Abgesehen davon ist Lucy in guter Verfassung! Gesunde Zähne, ein glänzendes Fell und wache Augen machen sie zu einer der seltenen positiven Ausnahmen dieser Untersuchung. Lucy hatte ihr ganzes Leben allein gelebt und musste dringend vor ihrer Untersuchung umgesiedelt werden, da ihr Gehege unsicher war. Dank des Kistentrainings durch das Team brauchte sie für den Umzug keine Sedierung. Tatsächlich ging sie nicht nur freiwillig, sondern neugierig in die Transportkiste – das Training war gleichzeitig eine Bereicherung für sie! Nach ihrer Untersuchung wurde Lucy erneut umgesiedelt, diesmal in ein grösseres und kürzlich repariertes Gehege, in der Nähe von vier männlichen Löwen, die sie bereits kennt, darunter Löwe Scar. Sie ist eine sehr neugierige, verspielte und aktive Löwin, die es liebt, draussen zu sein und zu beobachten – und wir möchten, dass sie in einer Umgebung lebt, die dies bestmöglich unterstützt.

Tigerdame in Gefangenschaft

Unser wichtigster Patient

Lernen Sie Luna kennen – eine Tigerin, deren Leben im ehemaligen Zoo von Stress und Angst geprägt war. Seit Luna ein Jungtier war, zeigte sie eine tiefe Angst vor Menschen. Aus diesem Grund wurde sie von ihren Schwestern getrennt und allein in einem Gehege neben ihnen gehalten. Aufgewachsen in Isolation, ohne Vertrauen oder positive Interaktion mit ihren Pflegern, verstärkte sich ihr defensives Verhalten im Laufe der Jahre. Luna wurde Patientin Nummer 1 von insgesamt 64, denn nur einen Tag vor Beginn unserer tierärztlichen Untersuchungen entdeckte das Team tiefe offene Wunden an ihrem Schwanz, ihrer Pfote und ihrer Brust – verursacht durch einen Kampf mit den Tigerinnen im benachbarten Gehege durch den Zaun. Das machte sie zu unserer höchsten Priorität. Während ihrer Untersuchung operierten unsere Experten ihre Wunden und stellten zudem gebrochene Eckzähne mit offenen Wurzelkanälen fest. Nach der Operation blieb Luna in der Nachsorgeeinheit, damit unsere Tierärzten ihren Heilungsprozess genau überwachen und die notwendige Medikation verabreichen konnten. Wir hoffen sehr, dass wir für Luna eine langfristige, artgemässe Lösung finden können.

Nahaufnahme von Tigerin Flora

Lernen Sie Tigerin Flora kennen

Die zehnjährige Flora wurde im ehemaligen Zoo Luján geboren und wuchs dort zusammen mit ihrem Bruder Benjamin und einem männlichen Tiger namens Negus auf. Die drei verband eine enge Beziehung, wurden jedoch später getrennt, um Nachwuchs zu verhindern. Seitdem lebt Flora allein in einem kleinen Gehege – ohne jegliche Anreize, Beschäftigung und Platz zum Umherstreifen. Flora war eines der ersten Grosskatzen, die wir untersucht haben, da sie ein dringender Fall war. Fünf Monate lang litt sie unter stark eingewachsenen Krallen, die tief in ihre Pfoten gewachsen waren, sodass sie kaum laufen oder sogar stehen konnte. Bei der tierärztlichen Untersuchung wurden zudem Zahnprobleme festgestellt, und sie erhielt Antibiotika, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente sowie Impfungen. Nach dem Eingriff blieb Flora in einer provisorischen Nachsorgeeinheit, damit unsere Tierärzten ihre Genesung genau überwachen und die Medikamentengabe fortsetzen konnten. Trotz all der Strapazen – sowohl medizinisch als auch in ihren früheren Lebensbedingungen – blieb Flora ruhig und sanftmütig und berührte die Herzen unserer Kollegen vor Ort.

Löwin in dem ehemaligen Zoo Luján in Argentinien

Fortschritte in Luján: Jeder Tag zählt

Tigerin Luna, die wegen einer schweren Schwanzverletzung operiert wurde, erholt sich langsam. Sie wird noch eine Weile Antibiotika und Schmerzmittel erhalten, macht aber stetige Fortschritte. Bär Gordo hat sich nach seiner Untersuchung hervorragend erholt und zeigt weiterhin grosses Vertrauen gegenüber dem Team. Die junge Löwin Lucy gedeiht prächtig – ihre gesunden Zähne und ihr glänzendes Fell sprechen Bände über ihren guten Zustand, ein seltener Fall unter den anderen Tieren. Doch nicht jeder Fall ist unkompliziert: Ein Tiger hatte Schwierigkeiten, sich von der Narkose zu erholen und wurde dehydriert, nachdem er in der Sonne lag. Dank des schnellen Handelns unserer Tierärzten – und einiger kreativer Methoden zur Rehydrierung – konnten wir ihn schon kurz darauf wieder auf den Beinen sehen. Mit 32 behandelten Patienten Anfang November ist die Hälfte der tierärztlichen Untersuchungen geschafft.

Löwe in Gefangenschaft in einem ehemaligen Zoo

Lernen Sie Löwe Scar kennen

Scar ist eine ruhige und sanftmütige Seele und musste in seinem Leben bereits viel ertragen. Geboren und in Gefangenschaft zusammen mit seinen Brüdern aufgewachsen, wurde Scar als Jungtier die Krallen entfernt – ein schmerzhafter Eingriff, der verhindern sollte, dass Menschen bei direktem Kontakt Kratzer abbekommen, der ihn aber bis heute beeinträchtigt. Trotz allem bleibt er vertrauensvoll und friedlich. Doch das Entfernen der Krallen hat ihn innerhalb seiner Gruppe verwundbar gemacht, zu der zwei seiner Brüder und ihr Vater gehören, mit denen er seit über zehn Jahren ein Gehege teilt. Da er sich nicht verteidigen kann, ist Scar gezwungen, unterwürfig zu bleiben. Kürzlich erlitt er bei einem Kampf mit einem anderen Löwen eine schwere Augenverletzung. Glücklicherweise konnte unser Expertenteam eine vollständige tierärztliche Untersuchung durchführen und eine Operation vornehmen, um sein Auge zu retten! Ausserdem wurde eine Wunde am Schwanz behandelt, Blutproben für weitere Analysen entnommen und eine umfassende Kontrolle von Zähnen, Krallen und Augen durchgeführt. Zusätzlich wurde Scars Mikrochip überprüft und er geimpft – sicher und geschützt für die Zukunft.

Braunbär liegt im Stroh

Zwei Bären – eine Zukunft!

Wir freuen uns, Ihnen wunderbare Neuigkeiten mitzuteilen: Gordo und Florencia, die beiden Bären aus dem ehemaligen Zoo Luján, werden bald ihre Reise in ein neues Leben in unserem BÄRENWALD Belitsa antreten. Ihre derzeitigen Haltungsbedingungen sind weit entfernt von dem, was sie benötigen. Doch jetzt können wir eingreifen, ihr Wohlergehen in den Mittelpunkt stellen und etwas verändern. Dank der Zusammenarbeit mit den Behörden und dem ehemaligen Zoobetreiber möchten wir diesen wunderschönen Bären ein artgemässes Zuhause in Bulgarien bieten – einen Ort, an dem sie durch Wälder streifen, gemütliche Höhlen graben, in Pools schwimmen und sogar überwintern können, wenn sie möchten. Mit Ihrer Unterstützung können wir Gordo und Florencia die Chance auf ein neues Leben geben. Helfen Sie uns, sie in unseren BÄRENWALD in Bulgarien zu bringen und ihnen ein dauerhaft artgemässes Zuhause zu schenken.

OKtober 2025
Bär erhält eine medizinische Untersuchung

Trotz Sturm gingen die Untersuchungen weiter

Die nächste grosse Herausforderung war Bär Gordo. Mit rund 350 Kilogramm Gewicht brauchte es wirklich alle Hände, um ihn ins medizinische Zelt und auf den Untersuchungstisch zu bringen. Abgesehen davon, dass er dringend abnehmen muss, ist sein Gesundheitszustand gut und da er bereits kastriert ist, war keine Operation nötig. Dann brachte ein Sturm mit starkem Regen neue Hindernisse, da das gesamte Areal überschwemmt wurde und sich der Boden in Schlamm verwandelte. Doch dank Einsatz, Koordination und Durchhaltevermögen konnte unser Team vier weitere Tiere untersuchen: Bärin Florencia, Tigerin Flora sowie die beiden männlichen Tiger Keko und Dylan. Der Fall von Flora hat alle vor Ort tief bewegt. Ihre Krallen waren so stark eingewachsen, dass selbst unsere erfahrenen Tierärzte so etwas noch nie gesehen hatten. Zudem musste eine Zahnoperation durchgeführt werden. Auch wenn die Tigerin nun weniger Schmerzen erleidet, sind dennoch weitere medizinische Behandlungen und detailliertes Monitoring notwendig.

Tiger wird einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen

Die ersten tierärztlichen Untersuchungen beginnen

Wenn Mitgefühl auf Fachwissen trifft, kann selbst die schwierigste Situation unser Team nicht aufhalten. Unser engagiertes Team hatte ursprünglich geplant, zunächst die beiden Bären und die Löwin Lucy zu untersuchen. Doch schon bald stellten sie fest, dass Tigerin Luna nach einem Kampf durch den Zaun mit benachbarten Tigerinnen schwere offene Wunden an Schwanz, linker Hinterpfote und Brust hatte. So wurde Luna das erste Tier auf unserem Behandlungstisch. Lunas Wunden wurden versorgt, und glücklicherweise bestätigte sich die Befürchtung nicht, dass ihr stark verletzter Schwanz amputiert werden müsste. Die Tigerin erhielt Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel. Aktuell befindet sich Luna in einer adaptieren Anlage, wo sie täglich medizinisch versorgt und überwacht wird.

Tiger wird einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Obwohl wir den Ort bereits zuvor besucht hatten, war es überwältigend, so viele Tiere in dringendem Pflegebedarf zu sehen. Unser Team arbeitete unermüdlich daran, die bestehenden Gehege anzupassen, um die Haltung zu verbessern, mehr Platz zu schaffen und die Sicherheit der Tiere zu erhöhen. Ausserdem wurden Transportkisten gebaut, damit Tiere innerhalb des Geländes ohne Narkose in andere Gehege gebracht werden können. Ziel ist es, alles für die tierärztliche Untersuchung vorzubereiten – für viele Tiere wird es die erste gründliche medizinische Untersuchung ihres Lebens sein. Löwin Lucy wird eine der ersten sein, zusammen mit Tigerin Flora und den beiden Bären Gordo und Florencia.

September 2025
Tiger im ehemaligen Zoo in Argentinien

Rechtliche Verantwortung für die Tiere

In einem ersten Schritt des MoU verpflichten wir uns, die akute Not der Tiere des ehemaligen Zoos zu lindern. Das Gutachten bestätigte, dass dies alle Grosskatzen und die beiden Bären betrifft, und unsere Priorität war es zunächst, das Tierwohl zu verbessern. Daher haben wir auch mit 1. September die Verantwortung für die Tiere übernommen. Wir stellten sicher, dass ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung und Sicherheit befriedigt wurden. Seither arbeiten wir an langfristigen Lösungen.
Die Situation ist herzzerreissend: Die Tiere leben seit Jahren ohne adäquate Versorgung, Platz oder Beschäftigungsmöglichkeiten.

Juli 2025

Das Abkommen wurde unterzeichnet

Im Juli 2025 unterzeichneten wir ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der Regierung mit dem gemeinsamen Ziel, die Privathaltung und den kommerziellen Handel mit Grosskatzen zu beenden. Ausserdem ist es unser Ziel, bessere Tierschutzstandards für Grosskatzen zu schaffen, die solche Notfälle künftig verhindern. VIER PFOTEN agiert als neutraler Berater, der seine Expertise allen Behörden und Gesetzgebern zur Verfügung stellt. Das beinhaltet die Begutachtung von Grosskatzen im ganzen Land und, wo nötig, sie in Zusammenarbeit mit der Regierung in artgemässe Umgebungen zu bringen. Das Abkommen bedeutet für die Regierung erstmals, konkrete Massnahmen zu treffen und ein Verbot der privaten Haltung in Argentinien zu implementieren.

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