Katze in einem Haus

Finanzielle Herausforderungen für Haustierbesitzer

Tipps, wie Sie Kosten sparen und Ihren Vierbeiner behalten können

6.10.2025

Angesichts der anhaltenden Lebenshaltungskostenkrise in Europa und darüber hinaus geraten viele Haustierbesitzer in finanzielle Bedrängnis. Einige von ihnen treffen die schwierige Entscheidung, ihre Haustiere in Tierheimen abzugeben oder, noch schlimmer, sie auszusetzen. Wenn Menschen mit finanziellen Problemen konfrontiert sind, kann es für sie schwierig sein, die mit der Haltung und Pflege von Haustieren verbundenen finanziellen Anforderungen zu erfüllen.

Gestiegene Lebenshaltungskosten 

Welche haben die grössten Auswirkungen auf Haustierbesitzer?

Grundausstattung

Die Kosten für Futter, Spielzeug, Pflege und anderes wichtiges Zubehör können für Tierhalter in finanziell schwierigen Zeiten zu einer Belastung werden.

Tierarztkosten

Tierärztliche Leistungen wie Routineuntersuchungen, Impfungen, Notfallversorgung und Medikamente können kostspielig sein. In finanziell angespannten Zeiten können Tierhalter Schwierigkeiten haben, diese Leistungen zu bezahlen, was zu einer vernachlässigten Gesundheitsfürsorge für ihre Haustiere führen kann.

Wohnen

Noch immer akzeptieren zu viele Liegenschaftsvermieter keine Haustiere, und Unterkünfte, die Haustiere erlauben, können mit höheren Kosten verbunden sein. In einigen Fällen müssen Haustierbesitzer, die mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ihren Wohnraum verkleinern oder in eine günstigere Wohnung umziehen, was ihre Möglichkeiten für eine haustierfreundliche Unterkunft einschränken kann.

Betreuung

Berufstätig abwesende Haustierbesitzer müssen sich möglicherweise auf Tagesstätten, Gassigeher, Katzensitter oder Tierpensionen verlassen, um ihre Haustiere durchgehend zu betreuen. Diese Dienstleistungen können in Zeiten der Wirtschaftskrise eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen.

Sachkundenachweis (SKN) Hund

In der Schweiz gibt es seit 2017 keinen landesweiten, obligatorischen Sachkundenachweis (SKN) mehr für Hundehalter, aber einige Kantone haben eigene Regelungen eingeführt oder können dies tun, sodass Sie sich über die spezifischen Vorschriften Ihres Wohnkantons informieren müssen.

Steuern und Bewilligungen

Die Hundesteuer und allfällige Bewilligungsauflagen sind zusätzliche Ausgaben, die das Budget eines Hundehalters belasten können. Handelt es sich bei einem Hund um eine bewilligungspflichtige Rasse, müssen gewisse Prüfungen absolviert werden. 

Kennzeichnung und Registrierung

In der Schweiz ist die Kennzeichnung mittels Transponder (sog. «Chip») und die Registrierung von Hunden im Heimtierregister AMICUS gesetzlich vorgeschrieben. Obschon nicht verpflichtend, so wird dringend empfohlen, auch Katzen entsprechend kennzeichnen und bei ANIS freiwillig registrieren zu lassen. Die Kosten dafür liegen unabhängig von der Tierart bei einmalig etwa CHF 70-90. 

Unvorhergesehene Ausgaben

Unerwartete medizinische Komplikationen oder Unfälle bei Haustieren können ein knappes Budget zusätzlich belasten. Eine tierärztliche Notfallversorgung kann extrem teuer sein, und Tierhalter können sich diese unvorhergesehenen Ausgaben während einer Lebenshaltungskostenkrise nur schwer leisten.

VIER PFOTEN Tipps für Tierhalter

... um mit den steigenden Kosten umzugehen.

Futterumstellung und/oder Rabatte nutzen

Wenn Sie recherchieren, in welchen Geschäften (einschliesslich Online-Shops) Tierfutter, Snacks oder Gesundheitsprodukte zu einem ermässigten Preis angeboten werden, können Sie Geld sparen; vor allem, wenn Sie sich für einen längeren Zeitraum einen grösseren Vorrat anlegen. Bei korrekter Lagerung verderben diese Produkte nicht so leicht. Teures Futter bedeutet nicht immer auch hochwertiges Futter. Daher kann ein Vergleich von Futtermarken und deren Etiketten, um ein Produkt zu finden, das die optimale Ernährung für Ihre Haustiere bietet, ebenfalls zur Kostensenkung beitragen.

Achtung: Eine Futterumstellung sollte immer schrittweise und über mehrere Tage hinweg durchgeführt werden, da es sonst zu starken Verdauungsproblemen führen kann.

Hausgemachtes Tierfutter

Selbst kochen ist nicht nur für Zweibeiner eine einfache Möglichkeit, sich gesund zu ernähren und dabei noch Geld zu sparen. Wenn Sie das Futter für Ihren Hund oder Ihre Katze selbst zubereiten, tun Sie etwas Gutes für sie und Ihren Geldbeutel. Dies erfordert allerdings eine gute Kenntnis über Ernährung, um sicherzustellen, dass Ihr Tier wirklich mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird.

Lokale Hilfsprogramme

Mancherorts ist Tierfutter bei örtlichen Tierschutzorganisationen und Tierheimen erhältlich, und Tiertafeln unterstützen bedürftige Besitzer und Haustiere mit kostenlosem Tierfutter. Diese Programme können dazu beitragen, die finanzielle Belastung für Sie etwas zu verringern.

Krankenversicherung für Haustiere

Wenn sich Ihr Haustier verletzt oder plötzlich krank wird, können unerwartet hohe Tierarztrechnungen auf Sie zukommen. Eine Krankenversicherung für Haustiere kann Sie bei notwendigen Operationen oder chronischen Krankheiten vor finanziellen Belastungen schützen. Krankenversicherungen für Haustiere gibt es in verschiedenen Preiskategorien, so dass es hilfreich ist, zu recherchieren, welche für Ihre individuellen Bedürfnisse am besten geeignet ist. 
Vorsorgeuntersuchungen und regelmässige Impfungen sollten nicht vernachlässigt werden, da dies die Gesundheit Ihres Haustieres gefährden könnte. In grösseren Städten wie Zürich gibt es ebenfalls sog. Gassentierärzte, die gratis bzw. vergünstigte Behandlungen für Tiere anbieten.

Spielzeug selbst herstellen & Beschäftigung

Es ist zwar wichtig, sich mit Ihrem Haustier körperlich zu betätigen und es durch Training und Bereicherung geistig zu stimulieren, aber es ist nicht notwendig, dafür teures Spielzeug oder Ausrüstung zu kaufen. Es gibt viele Online-Ressourcen, die zeigen, wie man kostengünstige Spielzeuge selbst herstellen kann, die Ihre Haustiere beschäftigen. Anstatt in neues Spielzeug zu investieren, können Sie auch, wenn möglich, mehr Zeit in das Spielen oder Trainieren mit Ihrem Haustier investieren. Suchspiele oder das Üben neuer Tricks können zudem die Bindung zwischen Tierhalter und Tier stärken.

Budgetierung und Prioritätensetzung

Eine Überprüfung Ihrer Ausgaben und die Suche nach Möglichkeiten, finanzielle Mittel speziell für Ihr Heimtier bereitzustellen, können helfen, die Kosten zu kontrollieren. Auch das Erkennen wesentlicher Bedürfnisse und die Suche nach kosteneffizienten Alternativen können einen Unterschied machen.

Unterstützung in der Gemeinschaft

Das Engagement in lokalen Gemeinschaften oder Online-Foren für Heimtierbesitzer kann wertvolle Ratschläge, Ressourcen und sogar Möglichkeiten für eine vorübergehende Haustierbetreuung bieten, wenn dies erforderlich ist. Tiersitter und Gassi-Geh-Services können teuer sein. In Gemeinden mit vielen Haustierbesitzern kann es für alle von Vorteil sein, sich an die Nachbarschaft zu wenden: Haustierbesitzer können versuchen, eine Gemeinschaftsgruppe zu gründen, die sich gegenseitig um die Haustiere der anderen kümmert. Auf diese Weise wissen sie, dass ihr Haustier gut versorgt ist.

Ein Haustier auszusetzen darf nie eine Option sein

Die Abgabe eines Tieres in einem Tierheim oder schlimmer noch, das Aussetzen eines Tieres hat enorme Auswirkungen sowohl auf das Tier als auch auf den Tierhalter. Tiere aus ihrer Umgebung und ihrer Familie zu reissen und sie in ein Tierheim zu bringen, ist für sie eine stressige und traumatische Erfahrung. Wenn Sie als Heimtierhalter in eine finanzielle Notlage geraten, können Sie Rat und Hilfe bei Tierschutzorganisationen, Tierärzten, Freunden und Verwandten, Ihrer örtlichen Gemeinde und den Behörden suchen. Auch wenn die finanzielle Belastung zu gross erscheint, darf das Aussetzen eines Tieres niemals eine Option sein. Das Aussetzen eines Haustiers in der Schweiz ist strafbar und wird als Tierquälerei geahndet. Eine vorsätzliche Tat kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

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