Nerz Farm in Polen

Tierschutz und globale Gesundheit – ein historischer Moment

Das verabschiedete Pandemieabkommen soll Menschen und Tiere besser schützen

20.5.2025

Zürich/Genf, 20. Mai 2025 – Der Tierschutz hat es bis auf die ganz grosse Bühne geschafft. Denn rund 190 Länder weltweit haben sich gemeinsam nach langen Verhandlungen geeinigt und die Bedeutung des Tierschutzes für die Krankheitsprävention im Pandemieabkommen anerkannt. Zum ersten Mal werden das One Health-Konzept, das die Verflechtung von Gesundheit und Wohlergehen von Mensch, Tier und Umwelt anerkennt, und die Pandemieprävention in einem internationalen Instrument verankert. Heute während der 78. Weltgesundheitsversammlung wurde das verhandelte Abkommen verabschiedet.

Seit Jahren setzt sich VIER PFOTEN für die Schliessung aller Pelzfarmen, die Beendigung des Wildtier-, Hunde- und Katzenhandels sowie bessere Haltungsbedingungen von sogenannten Nutztieren ein. Nun erhält die globale Tierschutzorganisation Rückenwind auf globaler Ebene. Durch die Verankerung von One Health im Pandemieabkommen erkennen weltweit rund 190 Länder endlich an, was die Wissenschaft schon lange bestätigt hat: Wir können künftige Pandemien nicht verhindern, ohne den Umgang mit Tieren und unserer Umwelt zu verbessern.

Denn wenn Tiere unter menschlichem Einfluss leiden und nicht artgemäss gehalten oder behandelt werden, kreiert das optimale Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten. Gestresste oder geschwächte Tiere, eng zusammengepfercht mit zahlreichen Artgenossen wie beispielsweise Tiere auf Pelzfarmen, begünstigen die Übertragung und die Mutation von Krankheitserregern, die auch auf den Menschen übergehen können.

Im Abkommen geht es unter anderem darum, dass alle unterzeichnenden Länder eigene Strategien, Leitfäden oder Gesetze ausarbeiten, um das Ziel zu erreichen, Pandemien vor deren Ausbruch zu verhindern. Dabei soll sektorenübergreifend gearbeitet werden, und auch lokale Anspruchsgruppen sollen einbezogen werden. Verschiedene Länder wie die Schweiz haben bereits One Health-Strategien erarbeitet.

«Wir freuen uns über diese Massnahmen und fordern zugleich weitere Schritte in Richtung mehr Tierwohl und Tiergesundheit zum Schutz von Mensch, Tier und der Umwelt.»

Sarina Gerber, Policy Officer bei VIER PFOTEN Schweiz

Hintergrund zu One Health
Das Expertengremium für One Health definiert das Konzept als «einen integrierten, vereinheitlichenden Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. Er erkennt an, dass die Gesundheit von Menschen, Nutz-, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt (einschliesslich der Ökosysteme) eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.»

Oliver Loga

Oliver Loga

Press Manager

oliver.loga@vier-pfoten.org

+41 43 883 72 51

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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