VIER PFOTEN hilft den Hunden

Eine Million getötete Hunde: VIER PFOTEN schliesst Schlachthaus in Kambodscha 

VIER PFOTEN rettet die letzten 16 Hunde des Schlachthauses 

5.3.2021

Zürich, 5. März 2021 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN schloss am 4. März ein berüchtigtes Hundeschlachthaus in Skun, Kambodscha und rettete die dort verbliebenen 16 Hunde. Das Schlachthaus galt als wichtiger Hundefleischlieferant in der Region und war seit 1995 in Betrieb. Der Besitzer gab an, täglich bis zu 200 Hunde ertränkt und ihr Fleisch an Restaurants in und rund um Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh verkauft zu haben. VIER PFOTEN brachte die geretteten Hunde zu ihrem lokalen Partner und sucht nun ein neues Zuhause für die traumatisierten Tiere. In Kambodscha werden jährlich geschätzt drei Millionen Hunde, darunter auch gestohlene Haustiere, für ihr Fleisch getötet. VIER PFOTEN warnt nicht nur vor ausufernder Tierquälerei, sondern auch vor Risiken für die öffentliche Gesundheit. 

Im Rahmen ihrer Investigationen zum Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien wurde VIER PFOTEN auf das Schlachthaus in Skun aufmerksam. Das lokale Team besuchte den Besitzer im letzten Jahr mehrmals, nachdem er VIER PFOTEN um Hilfe beim Ausstieg aus dem Handel bat. 

«Das Schlachthaus war mit Abstand eine der schlimmsten Einrichtungen, die unser Team je besucht hatte. Als wir die zwei erhöhten, zementierten Wasserbecken entdeckten, war uns sofort klar, dass dieser Betrieb auf Massentötungen ausgerichtet ist. In den letzten 25 Jahren wurden dort über eine Million Hunde ertränkt. Die 16 Hunde, die wir in einem kleinen, rostigen Käfig fanden, waren die letzten Überlebenden.»

Dr. Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien.

Der ehemalige Besitzer des Schlachthauses hat VIER PFOTEN und den lokalen Behörden vertraglich zugesichert, nie wieder im Hundefleischhandel tätig zu sein. Mit Unterstützung von VIER PFOTEN wird er einen Gemischtwarenhandel eröffnen.

Insgesamt 77 gerettete Hunde in zwei Wochen 
Die 16 geretteten Hunde gesellen sich zu den 61 Hunden, die VIER PFOTEN am 21. Februar in ihre Obhut nahm. Polizisten fanden die Tiere eingepfercht in sechs Käfigen in einem Kleinbus in Siem Reap, der sich auf dem Weg zum Schlachter befand. Obwohl in Siem Reap der Handel mit Hundefleisch bereits seit Juli 2020 verboten ist, war es das erste Mal, dass die Regierung in Kambodscha Hunde beschlagnahmte. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern «Animal Rescue Cambodia» und «Paw Patrol Cambodia» kümmert sich VIER PFOTEN um die temporäre Versorgung und Weitervermittlung der 77 Hunde. VIER PFOTEN hat in Kambodscha dutzende Schlachthäuser und hunderte Hundefleischrestaurants entdeckt. Der Grossteil dieser Restaurants befindet sich in Phnom Penh. Das erstmalige Einschreiten der lokalen Behörden, das Hundefleischverbot in Siem Reap sowie die Schliessung des bereits dritten Schlachthauses bewertet VIER PFOTEN als positives Signal für einen gesellschaftlichen Wandel. 

Die Gefahren des Hunde- und Katzenfleischhandels
Recherchen von VIER PFOTEN belegen nicht nur, dass der Hunde- und Katzenfleischhandel immense Tierquälerei birgt, sondern zeigen auch die Risiken für die öffentliche Gesundheit auf. In Asien werden jährlich rund 30 Millionen Hunde und Katzen – Streuner sowie Haustiere – für ihr Fleisch gestohlen und getötet. Die unhygienischen und brutalen Bedingungen, während Transport, Haltung und Schlachtung, bieten die perfekte Brutstätte für zoonotische Viren. Die Hunde und Katzen werden oftmals auch auf Lebendtiermärkten neben Wildtieren geschlachtet und verkauft. 

«Die aktuelle COVID-19 Pandemie hat gezeigt, welche Risiken der Handel mit lebendigen Tieren birgt. Tollwut und Cholera sind nur zwei der Krankheiten, die vom Hunde- und Katzenfleischhandel befeuert werden. Hunde und Katzen dienen als wichtiges Reservoir für das Auftreten und Verbreiten von zoonotischen Krankheitserregern. Somit ist nicht auszuschliessen, dass die nächste Pandemie ihren Ursprung im Hunde- und Katzenfleischhandel findet.»

Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Leiter der VIER PFOTEN Kampagne in Südostasien. 

Über eine Million Menschen weltweit gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel  
Um den Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien nachhaltig zu beenden, hat VIER PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene in Kambodscha, Vietnam und Indonesien gestartet. Über eine Million Menschen weltweit haben bereits die Petition für das Ende des grausamen Handels unterschrieben. Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht werden, strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die den brutalen Handel verbieten. Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren.   

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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