Maderhund in Käfig auf Pelzfarm

Statement zum Verbot der Pelzzucht in Schweden bis Ende 2021

VIER PFOTEN Wildtier- und Pelzexperte Thomas Pietsch zur Ankündigung der Schwedischen Regierung am 27. Januar, die Pelzzucht in Schweden bis Ende 2021 zu verbieten.

27.1.2021

«Die Entscheidung der Schwedischen Regierung, die Nerzzucht im Land mit sofortiger Wirkung bis vorläufig Ende 2021 zu verbieten, ist nicht nur ein wichtiger Schritt für den Tierschutz, sondern angesichts der COVID-19 Pandemie, auch von wesentlicher Bedeutung für die öffentliche Gesundheit. Die Pelzindustrie ist ein grausames und gefährliches Geschäft. Zum Wohle von Mensch und Tier, muss die Europäische Kommission dem Beispiel von Schweden, sowie weiterer europäischer Länder folgen und die Pelzproduktion sofort EU-weit aussetzen. Auch aktuelle Nachweise einer als besorgniserregend geltenden Virusmutation aus dänischen Nerzfarmen bei COVID-19 Patienten in Bayern, belegen die dringende Notwendigkeit dieses Schrittes.  

In mehr als einem Dutzend europäischer Länder ist die Pelztierzucht mittlerweile gesetzlich verboten, beispielsweise in Österreich, Grossbritannien oder Tschechien. Andere Staaten, wie etwa Deutschland und die Schweiz, haben strengere Bestimmungen erlassen, die die Pelztierhaltung wirtschaftlich unrentabel machen. Nach den massiven COVID-19-Ausbrüchen auf Nerzfarmen, haben die Niederlande im August 2020 das vorzeitige Aus für Pelzfarmen ab 2021 verkündet. Auch in Dänemark, dem weltweit zweitgrössten Pelzproduzenten, ist die Haltung von Nerzen bis Ende 2021 verboten. Letztes Jahr hatte die Dänische Regierung aus Angst vor der Ausbreitung einer vermeintlich aggressiveren Corona-Mutation über 15 Millionen Nerze töten lassen. Die Mutation galt als ausgemerzt bis sie kürzlich bei COVID-19 Patienten in Bayern nachgewiesen wurde. Ungarn hat als Vorsorgemassnahme im November 2020, einen Nerz- und Fuchsfarmverbot beschlossen. Irland hat im November 2020 beschlossen, seine Nerzpopulation präventiv zu keulen, was vermutlich das endgültige Ende der Industrie im Land bedeuten wird. Auch in vielen weiteren europäischen Ländern sind Verbotsregelungen derzeit in der politischen Diskussion.  

Der Trend weg von der grausamen Pelzindustrie ist deutlich zu erkennen: Vor einem Jahr gab es in der EU etwa 2.800 aktive Farmen mit 27 Millionen Nerzen, mittlerweile sind es 759 Farmen mit 7 Millionen Tieren. Pelz ist ein völlig unnötiger Luxusartikel, der auch von immer mehr Konsumenten abgelehnt wird. Um die Öffentlichkeit zu schützen und Tierleid zu verhindern, fordert VIER PFOTEN die EU-Kommission auf, die Mitgliedsstaaten darauf zu drängen, die Pelztierzucht ein für alle mal zu beenden und aus vorübergehenden Verboten Langfristige zu machen.»  

Maderhunde auf Pelzfarm

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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