Zirkus Royal gastiert mit Tigern in Sissach

Unter anderem sind fünf Tiger Bestandteil des umstrittenen Zirkusprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht nicht vertretbar.

2.5.2017

Sissach / Zürich, 2. Mai 2017 – Am 3. Mai 2017 gastiert der Zirkus Royal in Sissach. Unter anderem sind fünf Tiger Bestandteil des umstrittenen Zirkusprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht nicht vertretbar, da ein Zirkus den Bedürfnissen von Wildtieren nicht gerecht werden kann.

Morgen gastiert der Zirkus Royal in Sissach. In der diesjährigen Saison sind fünf Tiger Teil des Tourneeprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht absolut nicht vertretbar.

«Gerade für Grosskatzen bedeutet ein Leben auf Tournee eine massive Einschränkung ihrer natürlichen Bedürfnisse. Grosskatzen in menschlicher Obhut benötigen sehr grosse und reich strukturierte Gehege, was kein Zirkus bieten kann.»

Julie Stillhart von VIER PFOTEN Schweiz

Ein fahrender Zirkus kann den Bedürfnissen dieser Tiere nicht gerecht werden. Viel zu kleine Gehege verhindern das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen. Für Klettern, Graben oder Schwimmen ist kein Platz. Die ständigen Standortwechsel und der damit verbundene Auf- und Abbau bedeuten für die Tiere grossen Stress. Sie verbringen viel Zeit in engen Transportwagen, oft inmitten lärmiger Umgebung.

«Verhaltensstörungen aufgrund der Langeweile und des Platzmangels sind bei Wildtieren im Zirkus keine Seltenheit.»

Vanessa Gerritsen von Tier im Recht

Wildtiere sind und bleiben Wildtiere
Befürworter der Haltung von Wildtieren in Zirkussen vertreten häufig die Ansicht, dass sich diese an die im Zirkus herrschenden Bedingungen angepasst haben. «Fakt ist, Wildtiere sind und bleiben Wildtiere», so Barbara Kerkmeer von ProTier. Das gilt unabhängig davon, wo die Tiere geboren wurden. Werden sie gezwungen, in einer Manege in engem Kontakt mit Menschen aufzutreten, spricht man von Zähmung. Gezähmte Wildtiere konnten sich aber – anders als domestizierte Tiere – nicht über Jahrtausende an ein enges Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnen und haben noch dieselben Bedürfnisse wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn.

Zirkus: Ja – aber ohne Wildtiere
Viele Zirkusvorstellungen sind beliebt und kommen dennoch ohne das zweifelhafte Mitwirken von Wildtieren zurecht. Der Besuch eines Zirkusses, der keine Wildtiere mitführt, ist sehr begrüssenswert. Dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören, haben inzwischen schon 22 europäische Länder verstanden und das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen wurde entsprechend stark eingeschränkt oder verboten. Die Schweiz hinkt diesen Ländern mit den hiesigen Bestimmungen deutlich hinterher. Die Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN, Pro Tier und Tier im Recht fordern ein gesetzlich verankertes Wildtierverbot in Schweizer Zirkussen. Im Rahmen der Kampagne «Keine Wildtiere im Zirkus» wird die Petition bereits von über 45‘000 Personen unterstützt. Unsere Forderung wird von 23 weiteren Organisationen mitgetragen.

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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