Mulesing: eine tierquälerische Prozedur
Eines der grössten Probleme ist das sogenannte Mulesing bei Merinoschafen. Beim Mulesing werden Lämmern meist ohne Betäubung grosse Hautstreifen am Po herausgeschnitten. Diese tierquälerische Prozedur wird nur in Australien betrieben. Grund für das Mulesing ist die sogenannte Myiasis (Fliegenmadenbefall), die durch das Entfernen der Haut verhindert werden soll. Den Befall eines Schafes mit Fliegen, die ihre Eier in die Hautfalten rund um den Hintern des Tieres legen, nennt man Fliegenmadenbefall. Die Stelle rund um den Schafhintern zieht die Fliegen besonders an, da sich dort Feuchtigkeit und Exkremente sammeln. Die auf möglichst viele Falten gezüchteten Merinoschafe sind für diesen Befall besonders anfällig, da sich in den Hautfalten Feuchtigkeit länger anhält als bei weniger faltigen Schafen. Mulesing bietet keinen hundertprozentigen Schutz gegen den Befall durch Fliegenmaden, weil Fliegen ihre Eier auch in andere Hautfalten am Körper der Tiere legen können. VIER PFOTEN spricht sich vehement gegen die Anwendung von Mulesing aus und ruft Bekleidungs- und Strickwollemarken sowie die Industrie dazu auf, dieser grausamen Praxis ein Ende zu setzen und auf mulesing-freie Wolle umzustellen.