Tanzbären Svetla und Mima in Ketten

Juni 2007

Belitsa

Rettung Bärinnen Svetla und Mima

Ihr Leben lang mussten die beiden Bärinnen für Touristen «tanzen»

27.2.2020

In den Jahren vor 2007, also noch bevor wir diese beiden wundervollen Bären von ihren Ketten befreien konnten, mussten sie «tanzen», um für ihren Besitzer Geld zu verdienen.

Wenn sie nicht gerade «arbeiteten», lagen sie hinter dem Haus ihres Besitzers in Ketten. Sie lebten in konstanter Verzweiflung und zeigten stereotypes Verhalten, wippten ihre Köpfe von einer Seite zur anderen und scharrten durchgehend im Boden. Jahrelang wurden sie mit Zucker, Alkohol und süssen Getränke gefüttert. 

Die Familie, die die beiden hielt, waren seit Generationen Bärenhalter. Der Urgrossvater der Familie war 12 Jahre alt, als er begann die Bären für das Vergnügen von schaulustigen Touristen zu trainieren. Während einem Gespräch mit der Familie, haben seine Verwandten einen kleinen Buben hochgehoben und neben einen Bären gesetzt. Sie behaupten, dass dies zeigt, wie freundlich und harmlos der Bär ist. Aber die Wahrheit ist sogar noch grausamer, als das was man mit blossem Auge erkennen konnte.

Svetla und Mima wurden als kleine Bärenjungen aus einem Zoo geholt und trainiert, indem sie gezwungen wurden, auf heissen Metallplatten zu stehen, während Musik spielte. Diese äusserst schmerzhafte Konditionierung führte dazu, dass wann immer die Bärinnen Musik hörten, erinnerten sie sich an den Schmerz – und begannen zu tanzen. Mehrmals im Jahr wurden sie brutal festgehalten und bekamen ihre Krallen geschnitten. Es wird angenommen, dass diese Praktik genauso schmerzhaft ist, wie einem Mensch die Finger abzuschneiden.

Obwohl es mehrere Versuche gab diese Grausamkeit 1993 zu beenden, hatten die Behörden leider keinen Ort, wo sie die Bären hätten hinbringen können. Das Gesetz gegen die Haltung von Tanzbären konnte deswegen nicht strikt vollzogen werden und den Roma Familien war es mit einer Lizenz weiterhin erlaubt die Bären zu halten, bis ein geeingetes Schutzzentrum für sie gefunden werden konnte. Das bedeutete, dass die Bären das Leid noch viel länger ertragen mussten. Erst 1998 wurde das Training und Tanzen von Bären in Bulgarien verboten.

Die Bulgarische Regierung trat an VIER PFOTEN und die FONDATION BRIGITTE BARDOT heran und ein geeignetes Tierschutzzentrum für misshandelte Bären konnte gebaut werden – ein «Paradies» names BÄRENWALD Belitsa konnte weit oben in den schönen Bergen im Jahr 2000 eröffnet werden.

Trotzallem konnte die grausame Tradition der Tanzbären in Bulgarien erst 2007 beendet werden, als die drei letzten Tanzbären (Svetla, Mima und ein weiterer Bär namens Misho) ihren Besitzern im Dorf Getsovo, ca. 400km östlich von Sofia, Bulgarien, abgenommen wurden.

Seitdem verbietet das bulgarische Gesetz jegliche Privathaltung von Bären. Kein Bär wird in Bulgarien jemals mehr diese Grausamkeit durchleiden müssen.

Ein Leben ohne Ketten

Svetla, geboren 1990, ist eine grosse und schöne Bärin in ihren besten Jahren mit kurzem glänzendem Fell. Bereits kurz nach ihrer Ankunft im Tierschutzzentrum teilte sie sich ihr Gehege friedlich mit den Bären Misho und Mima. Jetzt lebt sie noch mit anderen Bären zusammen, wobei Bär Stefan ihr bester Freund zu sein scheint.

In den letzten Tagen bevorzugte sie es bei heissem und sonnigen Wetter herumzuliegen. Svetla scheint einen Lieblingsplatz zur Entspannung gefunden zu haben und kann immer exakt dort beobachtet werden. Ihr Platz liegt sehr versteckt, tief im Wald und abseits der Besucher. Nur die Besucher, die ganz genau den Wald beobachten, können sie manchmal während einer Führung entdecken. Svetla hat ihre Ruhe gefunden.

Mima, geboren 1997, ist bekannt dafür, sehr aktiv zu sein und kann den ganzen Tag beobachtet werden. Aber natürlich, so wie alle anderen Bären auch, geniesst auch sie ein Mittagsschläfchen an heissen Tagen versteckt in den schattigen Büschen.

Vor kurzem hat sie eine tägliche Routine entwickelt, wenn die Sonne gerade nicht so heiss ist am Spätnachmittag, geht sie zusammen mit ihrem Freund Monti auf Futtersuche. Dann sieht man die beiden an der oberen Seite ihres grossflächigen Geheges spazieren, wo sie manchmal am Infocenter vorbeikommen. Ansonsten verbringen sie ihre Tage in anderen Teilen des Geheges.

Kein Bär sollte in Ketten leben

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