Bear Na in her cage on the bile farm

Okt. 2023

Ninh Binh

Rettung Bärin Na

Das Asiatische Schwarzbärenweibchen, das zuvor in einem winzigen Käfig gehalten wurde, ist endlich im BÄRENWALD Ninh Binh angekommen! 

5.2.2024

Obwohl die Zucht von Bären für die Gewinnung von Gallesaft in Vietnam immer weniger wird, werden immer noch mehr als 200 Bären in Käfigen auf so genannten Bärenfarmen gehalten. Einer von ihnen war Bärin Na. Zwei Jahrzehnte lang litt Na in einem winzigen Käfig aus Metallstäben - sogar auf dem Boden.

Erschreckende Haltungsbedingungen

Na wurde in einem kleinen Käfig gehalten, der kaum grösser als eine Duschkabine war. Sie hatte nicht einmal Trinkwasser zur freien Verfügung. In ihrer Vergangenheit wurde sie immer wieder für das Abzapfen von Galle missbraucht, eine grausame Prozedur, bei der mit einer Nadel Galle aus der Blase abgezapft wird. Ihre Vorderpfote fehlt - ein trauriges Zeichen dafür, dass sie höchstwahrscheinlich in der Wildnis gefangen und durch eine Jagdfalle verletzt wurde.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sie nie weiches Gras unter ihren Pfoten gespürt. Stattdessen wurde sie in einem schummrigen Lagerraum eines Familienhauses gehalten, in den kaum Tageslicht fiel. Bevor ihr letzter Gefährte vor ein paar Monaten starb, lebte Na mit fünf anderen Bären in dem Raum. Sie hatte nichts, womit sie sich beschäftigen konnte, und hatte sich offensichtlich mit ihrem traurigen Schicksal abgefunden. Glücklicherweise hat sich der Farmer bereit erklärt, sie freiwillig in die Obhut von VIER PFOTEN zu geben.

Na leidet an mehreren schweren Gesundheitsproblemen, die häufig bei «Gallebären» auftreten, wie chronische Arthrose, Zahn-, Leber- und Herzerkrankungen. Wir vermuten ausserdem, dass Na an einem Glaukom in ihrem linken Auge leidet, was eine unglaublich schmerzhafte Erkrankung ist. Sie hat sich das gesamte Fell auf dieser Seite ihres Gesichts abgerieben, wahrscheinlich wegen der unerträglichen Schmerzen.

Wir werden so bald wie möglich weitere Untersuchungen und eine anschliessende Operation durchführen. Jetzt, da sie sicher in unserer Obhut ist, werden wir dafür sorgen, dass Na die Pflege und medizinische Behandlung erhält, die sie so dringend benötigt.

Die Reise nach Hause

Am Abend des 16. Oktobers (vietnamesische Zeit) erhielt das VIER PFOTEN Team in Vietnam die endgültig unterschriebenen Papiere zur Rettung von Bärin Na. Das Team machte sich sofort auf den Weg zu Na und lud sie am 17. Oktober auf den Lastwagen.

Na ist eine sehr ruhige und sanfte Bärin. Sie bekam einige Früchte am Wegesrand, Stroh und mehrere Jutesäcke als Einstreu. Sie war bereits dabei, das Stroh so umzuschichten, dass ein schönes Bett daraus wurde. Sie war sehr müde und fühlte sich sogar auf der Strasse so wohl wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Unser Tierarzt hat ihr auch einige Schmerzmittel in Honig gegeben.

Sie mag Drachenfrüchte sehr und isst sie vorsichtig, als hätte sie sie noch nie probiert. Sie kann keine harte oder knusprige Nahrung zu sich nehmen, also hat unser Team ihr eine weiche Nahrung aus gekochtem Reis und Drachenfrüchten gegeben. Kontinuität kann entscheidend sein. Wir wollen ihre Ernährung nicht von heute auf morgen komplett umstellen und Magen-Darm-Probleme verursachen. Daher machen wir vorerst mit Reis weiter, wie sie es gewohnt ist. In Anbetracht der laufenden Umstellung und möglicher Stressfaktoren sind dies Schritte in die richtige Richtung für Na.

Ein neuer Anfang

Endlich in ihrem neuen Zuhause, dem BÄRENWALD Ninh Binh, angekommen, kann Na's Genesungsprozess beginnen. Sie wird 30 Tage in Quarantäne verbringen. Dies dient in erster Linie dazu, die Übertragung von Krankheiten auf die bereits in der Rettungsstation lebenden Bären zu verhindern. Ausserdem wird sie mit einer Reihe von verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten, bequemer Bettwäsche und allem, was sie benötigt, versorgt werden.

Bis jetzt geht es Na in der Quarantäne gut. Sie ist noch dabei, ihre Ess- und Schlafgewohnheiten an die neue, Umgebung anzupassen. Ihre Lieblingsspeisen sind Drachenfrüchte und Morning Glory (eine Art Wasserspinat). Sie frisst sie lieber als alles andere. Jedes Mal, wenn sie etwas Neues bekommt, isst sie es sehr vorsichtig und langsam, als würde sie entscheiden, ob sie es mag oder nicht.

Sie ruht sich aus und schläft viel, und manchmal spielt sie auch, wenn ihr danach ist. Bisher zeigt sie grosses Interesse an neuen Bereicherungsgegenständen, und manchmal interessiert sie sich mehr für die Futterschachteln als für das Futter selbst. Sie reisst sie vorsichtig in Stücke und spielt dann eine Weile mit den Kartonstücken. Ausserdem reisst sie gerne Bananenstauden mit ihren Krallen aus.

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Noch ein weiter Weg

Die gerettete Bärin Na erkundet ihr Aussengehege

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