Rettung sieben rumänischer Löwen
Endlich in Sicherheit: Simba und seine Geschwister haben ihr neues Zuhause gefunden!
Im November 2020 tauchte im Internet ein Musikvideo auf, in dem ein junger Löwe zu sehen war, der offensichtlich verletzt war. Es führte zu einem öffentlichen Aufschrei und bald fand VIER PFOTEN heraus, dass das Tier einem privaten Besitzer in Picior de Munte, im südlichen Teil Rumäniens, gehörte. Der junge Löwe, genannt Simba, war nicht die einzige Grosskatze, die auf diesem Grundstück lebte: Insgesamt neun Löwen wurden in kleinen, ungeeigneten Käfigen voller Fäkalien und Skelette gefunden. Aufgrund unkontrollierter Zucht, mangelnder fachlicher und tierärztlicher Betreuung in ungeeigneten und unsicheren Haltungsbedingungen bestand dringender Handlungsbedarf!
Verhandlungen
Nach langen Verhandlungen, die nach dem Auffinden von Simba begannen, und intensiven Vorbereitungen gelang es unserem Team, eine Vereinbarung mit dem Besitzer zu treffen, der eine Lizenz für die legale Haltung der Löwen in seinem Hinterhof hatte. Die sieben jüngsten Löwen, allesamt Geschwister aus verschiedenen Würfen und das Ergebnis unkontrollierter Zucht, sollten an uns übergeben werden. Wir konnten den Besitzer noch nicht davon überzeugen, auch die beiden Elterntiere und ein kürzlich geborenes Jungtier abzugeben, aber man einigte sich darauf, für das ältere Paar eine Empfängnisverhütung anzuwenden und die Zucht endgültig zu beenden.
Ein herausfordernder Tag
Am 29. September sollte die Verladung der Löwen für ihre Rettung endlich beginnen. Es war ein Tag voller unerwarteter Herausforderungen, die dem Team vor Ort das Äusserste abverlangten. Ein Team von sechs Tierärzten musste mehrere Löwen gleichzeitig in Narkose versetzen, um sie aus den traurigen Bedingungen zu befreien, in denen sie ihr ganzes Leben verbracht hatten.
Endlich in Sicherheit
Nach einer langen Reise durch den Kontinent von Ost nach West kamen die sieben Löwen zwei Tage später im FELIDA Grosskatzenschutzzentrum in den Niederlanden an. Eine anstrengende, emotionale Reise für alle beteiligten Menschen und Tiere ging endlich zu Ende. Dementsprechend gross war die Erleichterung, als die sieben Löwen zum ersten Mal ihr neues Zuhause betraten. Simba und seine Geschwister Elza, Vincent, Roman, Dolf, Ellie und Geena sind endlich in Sicherheit.
Simba
Elza
Vincent
Roman
Dolf
Ellie
Geena
Wir geben nicht auf!
Bei jedem Rettungseinsatz müssen wir auf unerwartete Herausforderungen vorbereitet sein. Dies war auch in Picior de Munte der Fall. Obwohl der Besitzer zuvor einer Vasektomie des zurückgebliebenen erwachsenen männlichen Löwen zugestimmt hatte, änderte er seine Meinung während des Einsatzes, als einige Löwen bereits geladen waren und andere nicht. «Wir sind erleichtert, dass wir die Fortpflanzung durch die Behandlung des zurückgebliebenen Weibchens vorübergehend gestoppt haben und die sieben Löwen in Sicherheit bringen konnten, aber wir sind noch nicht fertig mit ihrem früheren Besitzer. Wir werden die Löwen, die zurückgeblieben sind, nicht aufgeben», sagt Dungler.
Update August 2022
Roman, Vincent, Dolf, Ellie und Geena wurden in das LIONSROCK Grosskatzenschutzzentrum gebracht.
Während ihrer Zeit in den Niederlanden haben sie sich schnell erholt und gut entwickelt. Die Geschwister sind furchtlos und voller Leben. Sie werden immer mutiger und haben gezeigt, dass sie für die geräumigen Gehege in Südafrika bereit sind.
Bei FELIDA hat das Team die Tiere bestmöglich auf den Transfer vorbereitet. Sie haben mit ihnen täglich ein Kistentraining durchgeführt, um die Tiere mit den Transportkisten vertraut zu machen, damit sie während der Reise weniger nervös sind. Ausserdem wurden sie darauf trainiert, in die Boxen zu gehen, damit sie nicht betäubt werden müssen.
Simba und Elza werden weiterhin in FELIDA bleiben, da sie besondere Pflege und intensive Betreuung benötigen und ihr Zuhause geniessen.
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Dankeschön!
Diese anspruchsvolle Mission wäre ohne die Hilfe unserer Partner vor Ort nicht zu bewältigen gewesen. Unsere lokalen Partner in Rumänien, ARCA und Animal Society, die Wildtierärzte des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung und der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Sicherheitsbeauftragte von Awareness Schmiede und die Transporteure von EKIPA. Ausserdem möchten wir uns bei allen bedanken, die zu dieser Rettung beigetragen haben, insbesondere bei Tigers in America, Dolf S. aus Hergiswil in der Schweiz und einem Spender aus Monaco.